Der Anfang in der weiterführenden Schule war ähnlich wie der Anfang in der Grundschule. Elena begann die 5. Klasse im Gymnasium Altona zurückhaltend und schüchtern und war anfangs oft von den Ansprüchen an sie am Rand ihrer Kräfte. Es war wichtig, dass es viele bekannte Mitschüler_innen aus der Grundschule gab, vor allem aber, dass sie weiter auf Marleen vertrauen konnte. Neben dem anstrengenden neuen Schulbeginn war Elena es sehr wichtig, viel Zeit und Energie mit Jolly, ihrer Haflingerstute, zu verbringen. Im Umgang mit Ponys und Pferden war sie selbstbewusst. Klein und dünn saß sie glücklich auf ihrer „dicken“ Jolly. Nach der 5. Klasse fühlte sich Elena zunehmend in der Klasse zu Hause. Allen Kritiker_innen zum trotz hielten die Schüler_innen der „b“ zusammen.
Elena war es in einem gewissen Zeitraum auch sehr wichtig, dass sie modische Sachen anzog und das Make-up stimmte. Dieses wich aber immer mehr zurück, politische und gesellschaftskritische Inhalte wurden ihr immer wichtiger. Mit Ana traute sie sich zu den Ragazzi vom FC St. Pauli, zusammen gingen sie zu Demos und tacken. Mit Lucas hatte sie einen verlässlichen Freund in der Klasse, der für gleiche Ideale wie Elli eintrat. Das kein-Mensch-ist-illegal-Top, eines ihrer Lieblings-T-Shirts, stand für ihre Lehrerinnen sinnbildlich für ihre Meinung und Haltung. Ihr Vorschlag für ein gemeinsames Klassen-Motto – „Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche“ – wurde von der Klasse gewählt und stand drei Jahre im Klassenraum über der Tafel.
Gedanken notiert von Elena Anfang 2013:
„… Ich bin der Meinung, jeder kann, sollte oder muss sich für eine schöne Welt einsetzen, in der jeder Mensch ein entspanntes, freies, schönes Leben hat. Was spricht dagegen? Nichts! Wenn sich immer mehr Leute kümmern, kann langsam aber sicher eine „gute Welt“ erschaffen werden. Mit langsam meine ich schon, dass jetzt sofort viele Dinge geändert werden müssen, aber man braucht etwas Zeit um das egoistische, leistungsorientierte Denken aller Menschen zu ändern, denn erst wenn man dies erreicht hat, dass die Menschheit nicht mehr kapitalistisch denkt, könnte man eine weltweite Gerechtigkeit und Vermögensgleichheit aufbauen.“